Mein Vorname Yamin hat schon immer zu Verwirrung geführt – in jeder Hinsicht – aber auch dazu, dass ich das einzige Mädchen in einer Jungenklasse war, weil die Schulbehörde mich aufgrund meines Vornamens für einen Jungen hielt. Im Kampfsport war ich fast das einzige Mädchen, im Physikstudium war ich fast die einzige Frau, im Job als Physikerin war ich auch fast die einzige Frau – damals galt das noch als „Männerberuf“. Und heute gelte ich als eine der wenigen weiblichen Meisterinnen der asiatischen Künste.
Ich kann also behaupten, dass ich reichhaltige Erfahrung als Frau in „Männerdomänen“ sammeln konnte. Ich habe viel dabei gelernt. Ich habe sehr davon profitiert. Mein Umfeld auch.
Nie zuvor hatten Frauen in Firmen so große Chancen wie heute. Aber sind Frauen wirklich darauf vorbereitet? Fachlich natürlich. Aber sind Frauen heute auch in ihrem Frau-Sein vorbereitet? Wissen sie um ihre Stärken? Bringen sie die ihnen ureigenen Stärken in die Firma ein?
Die sich ergänzenden Fähigkeiten von Männern und Frauen haben doch seit jeher Früchte getragen, oder?